🏠 Laminat in Mietwohnungen: Wer zahlt die Reparatur?

Inhaltsverzeichnis

In vielen Mietwohnungen liegt Laminat – modern, pflegeleicht und vergleichsweise günstig. Doch was passiert, wenn der Boden beschädigt ist? Muss der Mieter zahlen oder ist der Vermieter verantwortlich?
Diese Frage führt oft zu Streit – dabei lässt sie sich mit etwas Hintergrundwissen gut einordnen.

In diesem Beitrag erfährst du, wer bei Schäden am Laminat haftet, was in Mietverträgen geregelt sein sollte und wie du dich als Mieter oder Vermieter rechtlich absicherst.

⚖️ Grundsatzfrage: Wem gehört das Laminat eigentlich?

Laminat gehört in der Regel zur Mietsache – also zur Ausstattung der Wohnung, die vom Vermieter bereitgestellt wird. Damit gilt: Der Vermieter trägt grundsätzlich die Verantwortung für Instandhaltung und Reparatur.

Aber: Das gilt nicht in jedem Fall. Entscheidend ist die Ursache des Schadens – und genau hier wird’s spannend.

🔍 Wer zahlt wann? – Die häufigsten Fälle im Überblick

✅ 1. Normale Abnutzung = Vermietersache

Laminat nutzt sich mit der Zeit ab – das ist ganz normal. Kleine Kratzer, matter Glanz oder minimale Druckstellen durch Möbel zählen zur üblichen Abnutzung.
➡️ Kosten für Reparatur oder Austausch trägt der Vermieter.

❌ 2. Schäden durch falsche Nutzung = Mietersache

Wird das Laminat unsachgemäß behandelt – etwa durch stehende Nässe, scharfe Reinigungsmittel oder extreme Kratzer –, gilt das als verursachter Schaden.
➡️ In diesem Fall muss der Mieter für die Reparatur oder den Ersatz aufkommen.

❓ 3. Unklare Fälle (z. B. Haustiere, Kinder, Umzug)

Krallen von Hunden/Katzen → Haftpflichtversicherung prüfen
Kratzer beim Möbelrücken → evtl. Schadenersatzpflicht
Aufquellen durch Blumentopf oder Wasserschale → häufig Mieterschaden

Hier kommt es stark auf den Einzelfall, Beweise und Vertragsklauseln an.

🧾 Wichtige Klauseln im Mietvertrag

Im Mietvertrag können gewisse Pflichten geregelt sein – allerdings nicht jede Klausel ist rechtlich gültig. Beispiele:

🔹 „Der Mieter trägt Reparaturen bis 100 € selbst“ – zulässig, aber nur bei sogenannten Kleinreparaturen, nicht bei Bodenbelägen.
🔹 „Der Mieter haftet für alle Schäden“ – zu pauschal, meist unwirksam.
🔹 Vermerk zu Haustierhaltung – kann Einfluss auf Haftungsfragen haben.

➡️ Im Zweifel lohnt sich ein Blick in den Mietvertrag – oder eine kurze Rechtsberatung.

🧾 Tipp: Übergabeprotokoll prüfen

Beim Ein- und Auszug sollte immer ein Übergabeprotokoll erstellt werden. Darin wird der Zustand des Laminats dokumentiert:

❗ Sind bereits Schäden vorhanden?
📸 Fotos machen (Datum & Uhrzeit)
✍️ Beide Parteien sollten das Protokoll unterschreiben

Das schafft Klarheit – und schützt vor unberechtigten Forderungen.

🛠️ Muss der Mieter das Laminat komplett ersetzen?

Nein! Selbst bei einem Verursacherschaden muss nur der Zeitwert ersetzt werden – nicht der Neuwert des Bodens.

▶️ Beispiel: Ist das Laminat 10 Jahre alt und hat eine Lebensdauer von 15 Jahren, muss der Mieter nur einen Anteil von 1/3 der Kosten tragen.
➡️ Das nennt sich Abzug „neu für alt“.

🧾 Checkliste: Wer zahlt wann?

Schadensursache	Wer zahlt?	Bemerkung
Normale Abnutzung	Vermieter	z. B. matte Stellen, kleine Kratzer
Wasserflecken durch Blumentopf	Mieter	Fehlverhalten
Schäden durch Umzugshelfer	Mieter (evtl. Haftpflicht)	Absichern durch Umzugsversicherung
Krallen von Haustieren	Mieter	ggf. durch Haftpflicht gedeckt
Verfärbungen durch Teppiche	Vermieter	wenn keine Misshandlung
Aufquellen durch Rohrbruch	Vermieter	Ausnahme: Mieter hat Leck verschwiegen

📌 Fazit: Kommunikation & Dokumentation sind der Schlüssel

Die Verantwortung für Laminatschäden hängt von der Ursache und dem Einzelfall ab. Grundsätzlich gilt:

Normale Abnutzung = Vermieterpflicht
Fahrlässige oder absichtliche Schäden = Mietersache

Tipp: Immer offen mit dem Vermieter sprechen und Belege sichern, z. B. durch Fotos oder Zeugen.